mobile Navigation schließen

Musiktheater 360° – Kulturelle Teilhabe für Jugendliche in Brandenburg

Von 2025 bis 2028 wird die Musikkultur Rheinsberg mit Musiktheater 360° ein bundesweit einzigartiges Bildungs- und Präventionsprojekt umsetzen. Ziel ist es, Jugendlichen in ländlichen und strukturschwachen Regionen Brandenburgs – insbesondere mit sonderpädagogischem Förderbedarf – durch Musiktheater neue Ausdrucks- und Lernräume zu eröffnen. Das Projekt fördert nicht nur künstlerische Kreativität, sondern stärkt gezielt soziale Kompetenzen, Teamfähigkeit und Selbstvertrauen.

Kulturelle Bildung als Schlüssel zur Prävention

Kulturelle Bildung wirkt nachweislich präventiv gegen soziale Benachteiligung und Bildungsarmut. Sie eröffnet Jugendlichen Perspektiven, stärkt Resilienz und Selbstwertgefühl und schafft Zugänge zu Gemeinschaft und Teilhabe. Musiktheater 360° setzt hier an: Mit kreativen, partizipativen Methoden werden künstlerische Prozesse genutzt, um soziale Integration zu fördern und jungen Menschen neue Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Werkstätten, Bühnenwochen und Aufführungen

Herzstück des Projekts sind die musiktheatralen Werkstätten an Schulen in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Uckermark und Ostprignitz-Ruppin. Unter Anleitung eines professionellen Teams aus Regie, Musik, Choreographie und Gestaltung entwickeln die Jugendlichen eigene Szenen, Lieder und Bewegungen. In einer intensiven Bühnenwoche an der Musikakademie Rheinsberg wachsen die einzelnen Werkstätten zu einem gemeinsamen Stück zusammen, das am Ende öffentlich aufgeführt wird – ein Höhepunkt für die Teilnehmenden, ihre Familien und die Region.

Starke Partner vor Ort

Damit Musiktheater 360° nachhaltig wirken kann, arbeitet das Projekt eng mit Schulen, Sozial- und Jugendämtern sowie Kulturträgern zusammen. Bereits bestehende Kooperationen mit Förderschulen wie der Clara-Zetkin-Schule (Strausberg), der Max-Lindow-Schule (Prenzlau) und der Albert-Schweitzer-Schule (Bad Freienwalde) bilden das Fundament. Durch die enge Zusammenarbeit mit Kommunen und Fachnetzwerken wird sichergestellt, dass kulturelle Bildung nicht als einmalige Aktion bleibt, sondern strukturell in den Regionen verankert wird.

Wirkung über das Künstlerische hinaus

Die Teilnahme am Projekt verändert nicht nur die künstlerischen Fähigkeiten, sondern vor allem das Selbstbild und die sozialen Chancen der Jugendlichen. Viele erleben zum ersten Mal, dass sie auf einer Bühne stehen, eine Gruppe anleiten oder eigene Ideen umsetzen können. Diese Erfahrungen stärken Selbstwirksamkeit, Empathie und Konfliktfähigkeit – Schlüsselkompetenzen für Schule, Ausbildung und Beruf. So trägt Musiktheater 360° langfristig zur sozialen Teilhabe und Armutsprävention bei.

Ein Modell für Brandenburg und darüber hinaus

Musiktheater 360° knüpft an das erfolgreiche Modellprojekt „Werkstatt Quillo“ (OPUS KLASSIK 2025 in der Kategorie Nachwuchsförderung) an und entwickelt es für drei Landkreise Brandenburgs weiter. Die Erfahrungen und Methoden werden systematisch dokumentiert und evaluiert, um sie auch anderen Regionen zugänglich zu machen. Damit entsteht ein übertragbares Modell für kulturelle Bildung und Prävention, das zeigt, wie Kunst und soziale Arbeit Hand in Hand gehen können – für mehr Bildungsgerechtigkeit, Teilhabe und Zukunftschancen junger Menschen.

Die Finanzierung des Projektes soll insbesondere durch das Programm Stark vor Ort im Europäischen Sozialfonds, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, den Landespräventionsrat im Land Brandenburg, durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg erfolgen.

Die Durchführung des Projektes steht noch unter unter dem Vorbehalt der endgültigen Förderzusagen.

Eine detaillierte Projektbeschreibung finden Sie hier.