Musikkultur Rheinsberg gGmbH zieht positive Bilanz: Pilotprojekt „Zukunft #KreiskulturOPR“ stärkt kulturelle Teilhabe und Vernetzung in Ostprignitz-Ruppin mit großer Kulturmesse, Pop-Up-Events im ländlichen Raum und kostenfreien Fortbildungsformaten
Ob Digitalisierung, Klimakrise, demografischer Wandel oder gesellschaftlicher Zusammenhalt: Auch im brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin steht die Kulturlandschaft vor langfristigen Herausforderungen. Um das regionale Kulturnetzwerk zu stärken und die kreative Infrastruktur auszubauen, wurde das Pilotprojekt „Zukunft #KreiskulturOPR“ ins Leben gerufen und im Laufe des Jahres 2024 durchgeführt: Dabei setzte die Musikkultur Rheinsberg gGmbH in Kooperation mit dem Kulturamt der Fontanestadt Neuruppin, dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin und der Kreisvolkshochschule Ostprignitz-Ruppin Impulse für eine zukunftsorientierte und vernetzte Kulturlandschaft. Die im Projekt entstandenen Ideen zeigen die kreative Vielfalt der Region und verdeutlichen, dass Kultur auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Ostprignitz-Ruppin ist: Sie schafft Arbeitsplätze, belebt den ländlichen Raum und stärkt die regionale Identität. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln der ELER-Förderung, dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums.
Felix Görg, Leiter der Musikakademie der Musikkultur Rheinsberg: „Kultur in ländlichen Räumen hat ganz eigene Daseinsbedingungen – mit Herausforderungen, aber auch Chancen, die sichtbar gemacht werden müssen. Diese Chancen liegen vor allem in den engagierten Kulturakteurinnen und -akteuren. Genau das hat unser Projekt ‚Zukunft #KreiskulturOPR‘ eindrucksvoll gezeigt: Gemeinsam haben wir besondere Kulturveranstaltungen ko-kreiert und in Workshops innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen entwickelt.“
Höhepunkt und Abschluss des Projekts war die erste Kunst- und Kulturmesse Ostprignitz-Ruppins: Am 6. November kamen im Kulturhaus Stadtgarten Neuruppin über 400 Menschen zusammen – darunter 35 Aussteller, die exemplarisch die Vielfalt und Kreativität der lokalen Kulturszene widerspiegelten. Die Messe bot einen Querschnitt durch das kulturelle Schaffen der Region: Einzelkünstler, Ensembles, Vereine, Museen, Bibliotheken sowie Audio- und Videoproduktionsfirmen präsentierten ihre Arbeit und knüpften Kontakte.
Mario Zetzsche, Amtsleiter für Kultur und Tourismus der Stadt Neuruppin: „Das Projekt hat die Zusammenarbeit der beiden Kulturstädte Rheinsberg und Neuruppin gestärkt. Darüber hinaus wurde eine lockere Plattform für die Kunst- und Kulturszene im Landkreis Ostprignitz-Ruppin geboten, die den Austausch der Akteure gefördert und Hilfestellung zur Professionalisierung des überwiegend ehrenamtlichen Engagements gegeben hat. Das wurde eindrucksvoll deutlich bei der ersten Kulturmesse im Kulturhaus Stadtgarten – meines Wissens die erste ihrer Art im Land Brandenburg! Der Bedarf für diese Art Austausch zwischen den Kulturakteuren und ihrem Publikum war offensichtlich – das möchte ich mit der Musikakademie der Musikkultur Rheinsberg gern wiederholen!“
Bereits im Vorfeld der Messe stieß das Projekt auf große Resonanz: Über 700 Besucherinnen und Besucher kamen zu den Kulturcafés – Kulturevents an ungewöhnlichen Orten wie Bahnhofsgebäuden, einem Bauernhof oder einer Fleischerei. Die Veranstaltungen brachten kulturelle Vielfalt direkt in den ländlichen Raum. Die entwickelten Ideen spiegeln die Kreativität der Region wider: Sie reichen von der Umnutzung leerstehender Gebäude über jugendkulturell geprägte Projekte bis hin zu Initiativen, die von starkem bürgerschaftlichem Engagement getragen werden. Die Veranstaltungen fanden an verschiedenen Orten im Landkreis statt, darunter Linow, Lindow, Stüdenitz-Schönermark, Alt Ruppin, Neustadt/Dosse und Neuruppin.
Zwischen September August und Oktober 2024 fanden zudem sechs kostenfreie Zukunftsworkshops statt. Ermöglicht mit Unterstützung durch die Kreisvolkshochschule, beschäftigten sich diese mit Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Ehrenamt, kultureller Teilhabe und Ko-Kreation. Rund 50 Kulturschaffende nahmen an den intensiven Sessions teil.
Akademieleiter Felix Görg: „Auf dem Land gilt noch mehr als in der Stadt: Jeder Einzelne, der sich für die Kultur einsetzt – ob Künstlerin, Veranstalter, Profi oder Amateur – ist für eine lebendige Kulturszene unverzichtbar. Ohne sie geht nichts! Für uns als Musikakademie der Musikkultur Rheinsberg ist das ein klarer Auftrag: Wir möchten auch in Zukunft Angebote schaffen, die diese Personen stärken und so zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Kultur im ländlichen Raum beitragen.“
Einer der Teilnehmer war Martin Meinecke, Gründer des Labels und Tonstudios „Fis’Records“ aus Wusterhausen/Dosse und Mitglied des Vereins „Musik-Kultur Brandenburg e.V.“: „Alle Ausstellenden haben gezeigt, wie groß ihr Engagement für Kunst und Kultur im Landkreis ist. Für mein Tonstudio haben sich konkrete Projekte ergeben: Unter anderem werde ich mit dem Kammerchor Chorisma eine professionelle CD-Aufnahme umsetzen. Zudem konnte ich für unseren Verein ein neues Mitglied akquirieren. Besonders wertvoll war der persönliche Austausch mit engagierten Menschen und die neuen Impulse für unsere Vereinsarbeit.“