Bernhard König (geb. 1967) ist Komponist und Interaktionskünstler. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Frage: Welche Musik wird gebraucht? In wechselnden Teamkonstellationen und in vielfältigen künstlerischen, pädagogischen und sozialen Versuchsanordnungen setzt er sich forschend, experimentierend und komponierend mit wichtigen Themen der Gegenwart auseinander.
Nach seinem Kompositionsstudium bei Mauricio Kagel war er 1997 Mitbegründer des Kölner Büros für Konzertpädagogik und arbeitete zunächst vor allem als freiberuflicher Konzertpädagoge, Dramaturg und Hörspielautor. Parallel dazu entwickelte er als “experimenteller Gebrauchsmusiker” in zahlreichen Projekten eine dialogische und unmittelbar situationsbezogene Form des Komponierens, die seither für seine Arbeit kennzeichnend ist. Dokumentiert wurde diese prozesshafte Arbeitsweise unter anderem in den beiden filmischen Dokumentationen Das Lied des Lebens und Accompagnato – Die Kunst des Begleitens.
2012 initiierte Bernhard König das interreligiöse Musikprojekt Trimum. Aus dem anfangs zeitlich begrenzten Regionalprojekt wurde ein deutschlandweites Netzwerk mit wechselnden interdisziplinären und interkulturellen Teams, die seither den Rahmen für Königs Arbeit bilden. In mehrjährigen Gemeinschaftsprojekten mit geflüchteten Musiker*innen oder mit den Bewohner*innen und Sozialeinrichtungen eines ganzen Stadtteils wird Musik zur Begleiterin von groß angelegten Begegnungs- und Transformationsprozessen.
Seit 2019 stehen die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Musik und Klima im Zentrum seiner Arbeit. In Zukunftswerkstätten, Publikationen, neuen musikalischen Formaten und einer Podcastreihe sucht Bernhard König nach Antworten auf die Frage, welche Rolle Musik vor dem Hintergrund der globalen Umwelt- und Klimakrise spielen kann.