Martin Erhardt widmet sich gleichermaßen Kunst und Pädagogik, Theorie und Praxis, Improvisation, Komposition und Interpretation in Mittelalter, Renaissance und Barock. Seit 2009 unterrichtet er historische Improvisation an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, sowie seit 2006 Blockflöte und Musiktheorie am Konservatorium in Halle. Auch war er von 2006 bis 2024 Dozent an der Hochschule für Musik Weimar.
Meisterkurse leitete er u.A. an den Instituten in Lyon, Strasbourg, Leuwen, Frankfurt, Hamburg, Rheinsberg, Berlin, Linz, Wien, Zürich, Basel und Genève.
Er ist stets darum bemüht, jenseits von terminologisch abgegrenzten Fächern ein umfassendes Gesamtbild der Musik zu vermitteln, welches spieltechnische und kompositorische Fähigkeiten, musikalische Vorstellungskraft und Kreativität, Ästhetik und Wissen miteinander verknüpft.
Neben seinen Unterrichtstätigkeiten konzertiert er als Blockflötist, Cembalist, Organist, Portativspieler und Sänger, unter Anderem beim Festival Itinéraire baroque, Périgord; Fêtes de l’Âne, Sens; Festival de musique improvisée Lausanne; Zamus Festival Köln und dem Musikfest Eichstätt. Immer wieder tritt er beim Bachfest Leipzig, bei den Händel-Festspielen Halle und dem Heinrich Schütz Musikfest auf. Mit seinen Ensembles all’improvviso, Nusmido und mit Miyoko Ito zusammen entstanden CD-Publikationen.
Geboren 1983 im oberfränkischen Kronach, waren die wichtigsten Lehrer auf seinem Weg Prof. Myriam Eichberger (Blockflöte, Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar), Prof. Bernhard Klapprott (Cembalo/hist. Tasteninstrumente, ebenda), Prof. Maurice van Lieshout und Prof. Dr. Rebecca Stewart (Frühe Modale Musik, Fontys Conservatorium Tilburg).
Er ist der Autor des Lehrbuchs „Improvisation mit Ostinatobässen“ und Direktor von EX TEMPORE (Leipziger Improvisationsfestival für Alte Musik). 2022 erschienen seine Transkriptionen von Bachs Englischen Suiten für Blockflöte Solo, und 2023 legte er seine Rekonstruktion von John Dunstaples Missa da gaudiorum premia vor.